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St_Anna-Kapelle_Oy-Mittelberg.jpg
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St. Anna Kapelle in Oy

Die St. Anna Kapelle steht in der Mitte des Ortes Oy in der Gemeinde Oy-Mittelberg.

Die Kapelle wurde im Jahre 1677 erbaut. Besonderheiten von St. Anna sind das Hochaltargemälde Maria Krönung mit Joachim und Anna, die Kunstwerke "Heiland von der Geiselsäule" und "Schmerzhafte Mutter" und die Statue des heiligen Nepomuk.

Zur Historie der St. Anna-Kapelle

1632
In Oy werden einige Häuser von den Schweden niedergebrannt. Es ist nicht bekannt, ob damals die Kapelle auch niederbrannte.

1673
Die Bürger bitten um Genehmigung zum Bau einer Kapelle.

1674
ist mit dem Bau der Kirche begonnen worden.

1677
am 10. August wurde die Kirche von Bischof Johann Christof aus Augsburg geweiht. Im Altar wurden Reliquien des Hl. Placidus eingeschlossen (nach Festschrift von 19.09.1999).
Aus der Bauzeit stammt das Gemälde am Hochaltar "Maria Krönung" mit Joachim und Anna, sowie die wertvolle Skulptur "Anna Selbdritt" (Darstellung der Hl. Anna, Maria und Jesuskind, befindet sich in der Kirche Verklärung Christi).
Aus der Chronik Hermann Klaus:
Die Schutzheilige der Sämer (Salz Fuhrleute) war die heilige Anna. Sie wurde als Figurengruppe "Anna Selbdritt" (mit Maria und dem Jesuskind), in jenen Kirchen aufgestellt die an der Salzstraße standen: in Vils, Wank und Oy. Auch sollen die Sämer die Turmuhr in Oy gestiftet haben.

1789
Ein neuer Altar und wohl auch die beiden Figuren der Seitenaltäre kamen dazu, der "Heiland von der Geiselsäule" und die "Schmerzhafte Muttergottes". Es könnten Kunstwerke von Ignaz Verhelst (1729 bis 1792) sein. Er war Hofbildhauer des Fürstabts von Kempten und im Dienst des Augsburger Domkapitels. Die Statue des hl. Johann Nepomuk an der linken Sakristeitür war schon 1789 vorhanden. (Quelle: Festschrift von 19.09.1999)

1794
ersuchten die Ortsbürger "wegen der Weitläufigkeit der Pfarrei", um die Errichtung eines Benefiziums. Es sollte auch ein Priester in Oy sein, denn die Pfarrkirche war ja damals in Mittelberg. Dies wurde vom Bischof gewährt.
Von 1794 bis 1963 sind 16 Benefiziaten vermerkt:
Der erste Benefiziat von Oy war der hochwürdige Herr Benefiziat Josef Hindelang, vorher Kaplan in Mittelberg. Eine Gedenktafel im Chorbogen links in der Anna Kapelle hat die Inschrift: Hier ruht der lang kränkliche Herr Josef Hindelangerster Benefiziat auch Guttäter allhier.
Der letzte Benefiziat in Oy von 1910 bis 1963 war der hochwürdige Herr Benefiziat Josef Specht, gestorben am 12.Mai 1965. Seine Gedenktafel befindet sich an der Friedhofskapelle.

1857/59
wurden der jetzige Altar und die Seitenaltäre angefertigt von Eustach Gast, dessen Schwiegersohn Franz Anton Lang von Altenstadt und von Tischer Josef Keller aus Mittelberg.
Auch die Figuren Petrus und Paulus und wohl auch der in der Nische stehende St. Josef sind auf diese Zeit zu datieren. Sie stammen von dem Bildhauer Johann Hitzelberger aus Pfronten. (Quelle: Festschrift)

1862
wurden die Kreuzwegtafeln vom Mittelberger Pfarrer geweiht.
Aus der Chronik Hermann Klaus: Restaurierungen der Kirche in den Jahren 1784, 1859, 1906, 1938/39
Nach der Chronik von Pfarrer Wagner: Die Kirche hat von ihrer Bauzeit (1674) her, wenigstens das Chorblatt und die Skulptur "Anna Selbdritt" gerettet und von der Restauration des Jahres 1784 noch zwei herrliche Statuen: die der "Schmerzhaften Mutter Gottes" und die des "Leidenden Heilands".

1906
wurde das Deckengemälde "Auferstehung Christi" von Kunstmaler Fischer aus Füssen geschaffen, die Altäre neu in rötlicher Marmorfarbe gefasst, Vergoldung der Leuchter usw.

1912
wurde die elektrische Beleuchtung eingebaut.

1918
wurde der Schirm von Zimmermeister Anton Gast geschindelt.

1929
Beim großen Brand von Oy hatte die Kirche bereits Feuer gefangen und wurde ausgeräumt.

1939
wurden die beiden Seitenaltar-Anbauten entfernt, die Kirchenstühle wieder roh gemacht (das heißt die Farbe wieder abgewaschen), die Kreuzwegstation-tafeln, die vorher an den Wänden in der Höhe angebracht waren, in Rahmen zu beiden Seiten über den Kirchenstühlen befestigt.

1946
wurden drei neue Kirchenglocken angeschafft. Weihe und Weihefeier am 11. November 1946. Früher waren nur zwei Glocken vorhanden, die im 2. Weltkrieg 1942 für Heereszwecke abgenommen wurden. Die größere, 1739 gegossen, kam 1947 wieder zurück und befindet sich nun auf dem Türmchen der Friedhofkapelle.

Zusammenstellung: Albert Mayr, Ortsarchiv Oy, 2017